Zugbahn

Geniesse gerade das Wochenende zusammen mit meinem Göttibueb Julian. Ich habe mir gerade ausbedungen, dass ich jetzt vor dem Computer etwas schreiben darf, danach spielen wir „Zugbahn“ – das heisst in seiner Sprache, dass ich die Märklineisenbahn auspacken und aufstellen soll. Heute wird das im Garten der Fall sein.

A propos Sprache: Am Mittwoch stand in ETH-Life ein Artikel in dem die Probleme der Doktoranden aus dem Ausland angesprochen werden. Das kann ich momentan hautnah miterleben, haben wir doch seit zehn Tagen einen neuen Mitbewohner in der WG: ein Doktorand aus China. Kafkaesk ist eine gute Beschreibung, da stimme ich den Autoren zu. So war auf der Webseite der WOKO zwar eine wunderschöne Beschreibung für wen das Angebot gedacht ist, aber dass für Doktoranden ein höherer Mietpreis gilt war nur auf Deutsch zu erfahren… Zum Glück habe ich mich vage erinnert, dass dem so ist und konnte ihn kurz nach der Besichtigung auf diesen Umstand aufmerksam machen. Aber eben. Und weil er erst ein paar Wochen hier ist, hat er zu spät erfahren, dass die Anmeldung für Deutschkurse schon lange hätte erfolgen müssen…

Ich weiss, dass in grösseren Firmen ähnliche Probleme existieren. Immerhin beginnen dort alle paar Wochen neue, betriebsinterne Sprachkurse. Wäre schön, wenn es das an der ETH auch gäbe (vielleicht gibt es das schon? Dann bitte kommentieren!). Denn mit Übersetzen allein ist es nicht getan. Wenn sie nämlich nach ihrem Aufenthalt auch noch etwas Deutsch können ist das eine weitere nützliche Fähigkeit. Und mehr von der Kultur erfahren sie dann auch. Ohne Deutsch bleibt ihnen im Kino beispielsweise nur der Einheitsbrei aus Hollywood zugänglich, den sie eh schon kennen und gar nicht wissen, dass es da noch etwas zu entdecken gibt.

Vorerst behelfen wir uns selbst: Erste Vokabeln haben wir ihm beigebracht, Fondue hat er auch schon gekostet. Und umgekehrt haben wir auch schon viel mitbekommen. Ein weiterer Punkt, wo die Autoren des Artikels recht haben: Eine Bereicherung sind diese Leute aus dem Ausland auf alle Fälle.

So, und jetzt muss ich wirklich die Märklin aufbauen, sonst wird einer böse. Und morgen früh geht es auf eine Wanderung. Dann gibt es wieder neue Bilder. Versprochen.


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