Die dunkle Jahreszeit schränkt den Zeitraum, wo der Fotograf mit Tageslicht aus der Hand arbeiten kann, drastisch ein. So auch letzten Sonntag auf einem Spaziergang in Nidau. Stativ hatte ich keines dabei. Alles, wo ich die Kamera aufstellen, anpressen oder sonst damit irgendwie ruhig halten konnte, musste für meine Zwecke herhalten. Daraus entstehen dann reizvolle neue Sichten. So wird unscharf was sonst das Wichtigste ist. Oder beim Schilf ist bloss noch das träge Rohr scharf, die leichten Blätter sind verwischt. Und trotz des hohen Seegangs scheint der Schwan sich am Ufer eines bleiernen Bielersees zu putzen.
Und wenn noch weniger Licht da ist, dann wird nochmals etwas anderes sichtbar. Das Auto ist nur noch als helle Spur zu erkennen, die Lichter erzeugen Streifen und die Reflexe der mit 50 Hz flackernden Strassenlampe verraten sich als punktierte Striche. Der Baum davor ist übrigens ein Geschenk für den Fotografen, deckt er doch das direkte Licht der Strassenlampe ab.
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