Im chinesischen Mallorca

China ist schon ein spezieller Ort. Schon allein der Gedanke, dass ich in Chengdu in einer Stadt übernachtet habe, welche mehr Einwohner als die Schweiz hat, erzeugt irgendwie ein komisches Gefühl. Reisen ist auch so eine Sache. Wir sind nun schon seit ein paar Tagen in Jiuzhaigou, einem UNESCO Weltnaturerbe. Um die etwa 400 km hierher zu überbrücken gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man nimmt den Bus oder den Flieger. Wir haben ersteres gewählt. Die Strasse war ab dem Autobahnende eine einzige Baustelle. Das ist zum einen eine Folge des schweren Erdbebens vor mehr als einem Jahr, aber auch durch das viele Geröll der Berghänge, welches immer wieder mal ins Rutschen kommt. Der höchste Punkt unserer Reise lag auf 3512 müM, was man aber der gewaltigen Landschaft nicht so schnell anmerkt. Ich fühle mich mehr so zwischen Grimselgebiet und Tessin. Der Fahrstil hier ist gewöhnungsbedürftig und nebst Motor, Bremse und Lenkung ist die Hupe hier etwas ganz wichtiges. Nach 13 Stunden holpriger Fahrt sind wir nun hier in Jiuzhaigou, einem vorallem für Chinesische Touristen gedachten Ort der irgendwie an die Vorurteile über Mallorca erinnert. Man kann sich Tanzshows lokaler Kultur auf höchst mässigem Niveau anschauen. Auch die Restaurants erreichen manchmal nicht das Niveaus einer kleinen Nudelküche in Chengdu. Der Nationalpark aber ist märchenhaft schön und macht die Reise mehr als wert. Morgen geht es weiter nach Peking. Wir haben uns für die Rückreise nach Chengdu für den Flieger entschieden…

Der mehrfarbige See im Nationalpark Jiuzhaigou. Technisch bemerkenswert: Im Blau des Sees hat der Rotkanal im Bild keine Information mehr, d.h. R=0:

five colour lake

Nebst Seen in Hülle und Fülle gibt es zwischen jeder Stufe wieder eine Ansammlung von Wasserfällen, z.B. diesen da:

Wasserfall in Jiuzhaigou


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