Anfang vorletzter Woche nahm ich an einem Projektreview am Fermilab teil. War ziemlich wichtig, denn die Zukunft unseres Projektes am Cern hängt davon ab. Und die gute Nachricht: Wir haben es geschafft. Da ich am Montag früh dort sein musste, nahm ich am Sonntag den günstigeren, frühen Flug von Lincoln nach Chicago und schaute mir die Stadt ein wenig an. Die mittlerweile bekannte Skulptur „Clod Gate“, die mehr nach einer Bohne als nach Wolken ausschaut, ist schon eindrücklich, das muss ich zugeben. Und den Leuten zuzuschauen, wie sie davon fasziniert sind, ist eben auch spannend. Die Häuserschluchten waren am Sonntagmorgen angenehm leer und es war beinahe mystisch, dazwischen zu spazieren. Die Aussicht vom Sears Tower, der zwar schon seit einiger Zeit nicht mehr so heisst, war ebenso interessant wie der Besuch im Field Museum, wo natürlich das die Haupthalle dominierende Skelett eines Tyrannosaurus Rex besticht, aber der Rest der Sammlung genauso sehenswert ist. Einiges ist mit „modernen, museumspädogischen Massnahmen“ zur Spielerei verkommen, doch die alten Teile sind immer noch spannend und bestechen teilweise mit dem wunderbaren Charme von schulmeisterlichen Beschriftungen aus den 1950er-Jahren. Am Abend dann meine erste Zugfahrt in den USA, die mich von Chicago nach Geneva gebracht hat. Ganz passabel. Witzig wie die Doppelstöcker mit einer Durchreiche versehen sind, so dass der Kondukteur die Billette vom der unteren Etage aus kontrollieren kann. Schnell war der Zug ja nicht besonders. Die Spitzengeschwindigkeit von 105 km/h wurde nur einmal kurz erreicht. Aber das Gefühl, wieder einmal etwas zivilisierter unterwegs gewesen zu sein, tat gut.
Mehr Bilder gibt es hier auf flickr.
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